Team Japan erobert „König-Pokal“
Den zweiten Platz aus dem Vorjahr wollte oder konnte die Mannschaft aus dem „Reich der aufgehenden Sonne“ wohl nicht auf sich sitzen lassen. Mit drei von sechs möglichen Einzeltiteln holt sich die junge japanische Auswahl die begehrte Trophäe in diesem Jahr zurück und verwies gleichzeitig den FC Radebeul und den SC Berlin auf die Ränge zwei und drei. Aber auch die Gastgeber machten einen Schritt nach vorn und überzeugten mit mehreren Top-Platzierungen beim größten Nachwuchs-Fecht-Event in Halle.
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Den dritten Platz in der A-Jugend -Damenflorett-Entscheidung durch Jennifer Balle hatte Coach Hannes Jetz sicher erhofft, aber nicht zwingend erwartet. Die 16-jährige Sportschülerin hetzt seit Wochen von Termin zu Termin. „Kaderlehrgänge, dann die Teilnahme an den Kadetten-Europameisterschaften, das hat auf jeden Fall Kraft geraubt“, meint Hannes Jetz nach Turnierende. „Jenny hat ohne große Pause sofort die nächste Herausforderung in Angriff genommen und sich in Halle mit Bravour geschlagen“, fügt er hinzu.
Nach einer guten Einordungsrunde wusste sie auch im folgenden K.o zu überzeugen, zog souverän in die Finalrunde ein. Dort ließ sie in überzeugender Manier die Würzburgerin Svenja Staschek mit 15:8 hinter sich. Eine Gold-oder Silberplatzierung blieb ihr allerdings dann doch verwehrt. Isabella Lindner aus Radebeul blieb im Halbfinale Siegerin, verwies Jennifer Balle auf den Bronzerang. „Dennoch eine feine Leistung“, attestierte Hannes Jetz.
Das dürfte wohl auch auf Philipp Ahlvers zutreffen, der in seinem ersten A-Jugend-Jahr ad hoc den Einzug in die Finalrunde des mit über 100 (!) Teilnehmern stark besetzten Wettbewerbs erreichte. Pech war sicherlich, dass sich Philipp und sein Vereinskamerad Richard Spielmann ausgerechnet im Achtelfinale gegenüberstanden. „Beide hatten das Finale verdient. Leider ist einer dadurch rausgerutscht“, kommentiert Hannes Jetz die Begegnung. Und auch hier war es ein Radebeuler, der das Weiterkommen eines Hallensers verhinderte. Tilman entschied die Viertelfinalbegegnung mit 15:5 zu seinen Gunsten, wurde am Ende Dritter, während sich Philipp Ahlvers über Rang sechs freuen durfte. Richard Spielmann belegte am Ende den elften Platz.
Und noch zwei hallesche Nachwuchs-Talente überzeugten beim Heimspiel. In der älteren B-Jugend focht sich Antonia Rutz bei den Damen auf den achten Platz. Sie unterlag erst im Viertelfinale Annemarie Braun aus Duisburg knapp mit 7:10. Überzeugend war zudem der Auftritt von Clemens Hildebrandt, der im gleichen Jahrgang am Ende siebenter wurde. Nach guter Vorrunde und sicheren Siegen im Direktausscheid fand er erst in der Runde der letzten Acht seinen Bezwinger, verlor hier gegen Julien Wolf vom Dresdner FC. Zur Siegerehrung durfte Clemens Hildebrandt dann zu Recht Glückwünsche über seinen siebenten Rang entgegennehmen.
„In vier von sechs Entscheidungen waren wir in den Finals vertreten, haben dabei einen Podiumsplatz geholt. Das kann sich sicher sehen lassen und ist eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr“, blickt Hannes Jetz auf das Turnier zurück. „Aber natürlich würde ich uns gern in der Mannschaftswertung auf dem Podest sehen. Wir müssen also fleißig weiterarbeiten“, meint er weiter.
Für ihn ist der „König-Pokal“ aber auch ein wichtiger Meilenstein in Sachen Deutsche Meisterschaften, die langsam ihre Schatten vorauswerfen. Ab Anfang Mai muss sich dann der hallesche Fechtnachwuchs dort beweisen. „Daher heißt es jetzt, Gas geben und sich voll auf die DM zu fokussieren. Wir wollen auch dort Top-Ergebnisse holen“, blickt der hallesche Florett-Chef-Coach bereits voraus. Der Nachwuchs vom Fechtcentrum Halle wird das sicher nicht anders sehen.