Imke Duplitzer in der Weltspitze zurück
667 Tage sind es her, dass Degenspezialistin Imke Duplitzer in der Finalrunde eines Weltcup-Turniers stand. Zuletzt am 07.02.2014 verpasste sie beim Heim-Weltcup in Leipzig mit Rang sieben knapp einen Podiumsplatz.
Was folgte, war eine mehr als 1 ½-jährige „Durststrecke“ der Fechterin vom Fechtcentrum Halle. Diese beendete die 40-jährige nun beim Grand-Prix in Doha mit Platz sieben in der Endabrechnung. Erst Mara Navarria aus Italien, vermochte es, die Siegesserie von Imke Duplitzer zu stoppen. In einem spannenden Viertelfinale hatte Navarria knapp mit 15:13 die „Nase vorn“, wurde später durch einen 15:12-Sieg gegen die Leverkusenerin Britta Heidemann Gesamtsiegerin in Doha.
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Imke Duplitzer selbst hatte vorher in einem „italienischen Nachmittag“ mit Weltmeisterin Rossella Fiamingo und deren Landsfrau Bianca del Carretto zwei Mitfavoritinnen vorzeitig aus dem Rennen geworfen.
„Ich bin sehr zufrieden mit dem Tag. Die Ruhe in der Vorbereitung auf den Wettkampf und das Arbeiten in der Halle haben Spaß gemacht“, blickt sie später zurück. „Das ich es endlich geschafft habe, das auch so in den Wettkampf zu bringen, hat zwar etwas gedauert – aber Arbeit zahlt sich eben aus. Ich hatte die Gefechte alle sehr sicher im Griff. Das Mara da einen Ticken besser war, muss ich mir einstecken. Aber es zeigt, woran wir noch ein wenig feilen müssen im Training“, ergänzt Imke Duplitzer.
Herrendegen-Bundestrainer Didier Ollagnon, der die Team-Olympia-Zweite von 2004 in Doha akribisch eingestellt hatte, sagt nach Wettkampfende: „Imke hat hier sehr gut gefochten. Es ging hier nicht nur um das Ergebnis, sondern auch um die Art und Weise, wie sie agiert. Sie hat alle positiven Attribute, die sie auszeichnen, gezeigt“. Und er meint weiter: „Sie kann mit ihrer Entwicklung zufrieden sein. Auf jeden Fall sollte man sie noch lange nicht abschreiben. Sie hat hier ein klasse Turnier abgeliefert. Das Ergebnis war kein Zufallsprodukt“.
Damit darf sich die Psychologie-Studentin nun wieder leise Hoffnungen in Sachen Olympia 2016 machen. Die Zusammenarbeit mit Didier Ollagnon, dem gemeinsamen Training mit dem Herrendegen-Team und die regelmäßigen Lektionen mit ihrem früheren Heimtrainer Martin Heidenreich haben die Routinierin wieder auf die Erfolgsspur gebracht. In 14 Tagen steht sie in Heidelberg nochmals auf der Planche, ehe sie einige Tage durchatmen kann. Ende Januar steht mit dem Turnier in Barcelona (23./24.01.2016) der wohl wichtigste Weltcup an. Dann geht es de facto um „Alles oder Nichts“.