Rang 21 bei WM in Kasan

Konzentriert vor jedem Gefecht: Imke Duplitzer
Kasan/ Halle/MZ/OW: Nach dem Gefecht ging sie erst einmal auf Tauchstation. Eine Stunde verbrachte Imke Duplitzer in der benachbarten Trainingshalle, in der sich die Fechter der WM in Kasan vorab auf Betriebstemperatur bringen, um ihr Gemüt abzukühlen.
Die 13:15-Niederlage gegen Kong Man Wai aus Hongkong hatte der Degenspezialistin von der TSG Halle-Neustadt schon in der zweiten Runde das Aus beschert. Damit blieb der zweifachen früheren Europameisterin der Einzug in die Runde der besten 16 verwehrt. Und ihr überlegener Vorrundensieg gegen die Schweizerin Pauline Brunner war ein Muster ohne Wert.
Obwohl der temperamentvollen Fechterin der Ärger anzusehen war, analysierte sie ihren WM-Auftritt dann gelassen. „Für das, was ich will, ist der 32er Direktausscheid nicht mein Anspruch“, sagte sie und wusste auch schon, warum ihre Gegnerin diesmal überlegen war. „Sie hat ein Höllen-Tempo. Und sie ist technisch und taktisch gut ausgebildet. Wenn du nicht von Anfang an konsequent dein Ding durchziehst, geht sie durch.“ Die ersten zwei Gegentreffer seien unnötig gewesen. „Fakt ist, dass das erste Drittel mangels Selbstvertrauen in die Binsen gegangen ist. Wenn du nur einen Funken Selbstzweifel hast, ist die weg.“ Ihr Manko rührt sicher noch von den letzten zwei verpatzten Wettkampfserien her. Dennoch glaubt sich Imke Duplitzer auf dem richtigen Weg. „Es wird fechterisch besser bei mir. Das Training mit Didier Ollagnon beginnt sich auszuzahlen“, erklärt die TSG-Fechterin. Seit einem halben Jahr wird die Grand Dame des deutschen Fechtsports vom Bundestrainer der Herren betreut.
An Training will sie jetzt aber erstmal nicht mehr denken. Noch in der Nacht ging’s weiter Richtung Heimat.
Bevor Imke Duplitzer ihren Urlaub in Osterreich antritt, verbringt sie ein paar Tage in Halle – auch um eine Ausstellung im Rathaus zu eröffnen.
(Quelle: Mitteldeutsche Zeitung/ Fotos: Olaf Wolf)