Den Aufwärtstrend bestätigen
Für Halles Top-Degenfechterin Imke Duplitzer geht es am Wochenende beim Heim-Weltcup im benachbarten Leipzig um Einiges.
„Ich habe noch einen Koffer hier stehen“, bemerkte sie nach dem Gewinn ihres zweiten EM-Titels im Jahr 2010 freudestrahlend. Leipzig ist für die Grand-Dame des Deutschen Degenfechtens mit vielen positiven Erinnerungen verbunden. 2005 holte sie mit dem Team an gleicher Stelle WM-Bronze in der Mannschaftsentscheidung, wurde zudem als Weltcup-Gesamtsiegerin des Jahres 2005 geehrt.
Den Weltcup in Leipzig via Web Live mitverfolgen: www.fencingvision.com
Oder ab nach Leipzig. Wo: Sporthalle der Sportwissenschaftlichen Fakultät Uni Leipzig, Jahnallee 59, 04105 Leipzig
Beginn: Freitag (Vorrunden) und Samstag (64-er Tableau) jeweils 9.00 Uhr, Sonntag: Team: 8.00 Uhr
Zwar klappte es beim Weltcup in der sächsischen Metropole noch nicht mit einer Podestplatzierung, doch dass soll sich ändern. „Die Formkurve zeigt klar nach oben“, meint sie vorab. „Der Infekt, den ich mir in Doha eingefangen habe, ist überstanden. Ich werde natürlich in Leipzig angreifen“, so die TSG-Fechterin weiter.
Jenen Koffer hat die in Karlsruhe geborene und seit August vergangenen Jahres für die TSG Halle-Neustadt startende Imke Duplitzer vor allem aber auch in Halle stehen. Vor fast 10 Jahre holte sie ihren damals sechsten Deutschen Meistertitel in der Saalestadt. Vor rund 1000 Zuschauern in der „Händel-Halle“ hieß ihre Finalkontrahentin im April 2004 Britta Heidemann.
Bereits mehrfach sah man die Fechterin, die seit einiger Zeit den Trainerschein in der Tasche hat, in Halles Grundschulen für den Fechtsport werben. Zudem standen Schnupperkurse und Training mit dem TSG-Fechtnachwuchs bereits auf dem Programm. Noch im Februar soll es eine Fortsetzung in Halle geben. „Es muss natürlich in den Wettkampf-Kalender, das eigene Training und das Studium passen. Aber ich stehe dazu: Die Nachwuchsarbeit in Halle liegt mir sehr am Herzen. Das betrifft sowohl die Nachwuchsgewinnung, als auch das Training mit den jungen Fecht-Talenten im halleschen Fechtcentrum“, meint Imke Duplitzer weiter.
Zwei weitere Einzeltitel fügte Imke Duplitzer seit ihrem DM-Erfolg ihrer sportlichen Vita hinzu, auf der zudem 17 Weltcup-Siege vermerkt sind. In Sachen Weltcup am kommenden Wochenende zeigt sie sich zurückhaltend: „Es wird eine schwierige Angelegenheit. Es geht nicht so einfach von Null auf 100. Der Trainingsausfall kann schon ein Handicap sein“.
Und es wird tatsächlich keine einfache Angelegenheit. Außer Britta Heidemann, sie steigt erst später in das internationale Geschehen ein, haben alle internationalen Top-Athletinnen für Leipzig gemeldet. Olympiasiegerin Jana Shemiakina (Ukraine) hat ebenso für Leipzig gemeldet, wie auch Julia Beljajeva (Estland) und Europameisterin Ana Branza aus Rumänien. Hinzu kommt mit Monika Sozanska aus Leipzig nicht nur die Lokalmatadorin, sondern auch eine jener Konkurrentinnen, die eine bereits beachtliche Verfassung in der laufenden Saison vorweisen können. Macht in der Summe rund 170 Starterinnen.
Für Imke Duplitzer heißt es zunächst, sich am Freitag ab 9.00 Uhr in der Ernst-Grube-Halle in Leipzig für die Runde der letzten 64 zu qualifizieren. Am Samstag gilt dann ab 9.00 Uhr an gleicher Stelle „Alles oder Nichts“. Im K.O.-System geht es dann in Richtung Finale. Ob sie es erreicht? Wir werden es sehen.